Monthly Archives: July 2015

Niedersächsische Künstlerinnen erinnern an die Befreiung vonBergen-Belsen

 

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Arbeitskreis Gedenken zeigt ab 14. August Wanderausstellung der  GEDOK in Kooperation mit dem Landesverband Jüdischer Gemeinden

 

 

Alle Menschen werden Schwestern! Unwillkürlich drängt sich beim Gang durch die Ausstellung „Befreiung“ die von Luise Pusch abgewandelte Schlüsselzeile aus Friedrich Schillers „Ode an die Freude“ ins Bewusstsein. Denn rund 50 Künstlerinnen aus Niedersachsen haben sich hier in großer Eindringlichkeit eines Wertbegriffes angenommen, der als Wunschvorstellung wie als realisierbare Utopie Frauen und Männer gleichermaßen beseelt: der Freiheit und der möglichen Wege, sie zu erlangen.

Dabei war es ein konkreter historischer Anlass, der die GEDOK Niedersachsen/Hannover, das Netzwerk niedersächsischer Künstlerinnen und Künstler, bewogen hat, gerade dieses Thema auf die künstlerische Agenda zu setzen. Vor siebzig Jahren, im April 1945, wurde das Konzentrationslager Bergen-Belsen befreit. Aber von einer Geschichte, die nur als eine Art Museum der Zeit betrachtet wird und keinerlei Bezug zum realen Leben hat, werden Menschen weder lernen, noch an ihr reifen können. Das jedenfalls ist die Auffassung der Organisatorinnen der Ausstellung, die dafür die Unterstützung des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden in Niedersachsen gewonnen haben. Auch zahlreiche jüdische Künstlerinnen befinden sich unter den Ausstellenden.

Die Schöpferinnen der gezeigten Werke sind nicht bei der erdrückenden Thematik des Holocaust und dem Leid der Opfer stehen geblieben. Im Gegenteil dazu geht es in den meisten Werken um etwas völlig Anderes. „Mit dem Begriff Befreiung“, heißt es in einem Ausstellungstext, „verbinden wir Gedanken wie Hoffnung, Überleben und vor allem Neubeginn von etwas Schönem in einer Gesellschaft, die Vielfalt als Bereicherung begrüßt, zulässt und lebt.“ Dieser Einstellung künstlerischen Ausdruck zu geben, ist die Themenstellung der Werkschau. Die so entstandenen Kunstwerke machen Freiheit, Gerechtigkeit, Solidarität, Hilfsbereitschaft, Fürsorge und weiblichen Mut zur Veränderung nicht nur als ideelle Werte, sondern als gesellschaftliche und persönliche Ziele erlebbar. Gleichzeitig zeigen sie die schier unglaubliche Kreativität und Schaffenskraft der zeitgenössischen Kunst in Niedersachsen.

Die Wanderausstellung bezieht im Gedenkjahr 2015 sechs Ausstellungsorte ein, neben dem Rathaus Nienburg die Städtische Galerie Kubus in Hannover, die Kloster Willebadessen und Mariensee, das Theater Lüneburg und die Marktkirche Hannover. Der Arbeitskreis Gedenken hatte sich schon frühzeitig entschieden, das Angebot der GEDOK-Vorsitzenden Heralde Schmitt-Ulms anzunehmen, die Präsentation auch in Nienburg zu zeigen. Die Ausstellung steht an allen Standorten unter der Schirmherrschaft des niedersächsischen Ministerpräsidenten Stephan Weil. Nienburg ist der dritte Ort der Präsentation.

Die Ausstellung wird am 14. August 2015 um 17 Uhr im Vestibül des Nienburger Rathauses eröffnet und kann bis zum 7. September 2015 zu den üblichen Öffnungszeiten des Rathauses besucht werden. An den Wochenenden 15./16. August und 5./6. September bietet der Arbeitskreis Gedenken für Gruppen zusätzliche Ausstellungsbesuche am Wochenende nach Terminabsprache an (Tel. 0151 1728 7826). Zur Finissage am 7. August findet ein Abschlusskonzert im Forum des Nienburger Marion-Dönhoff-Gymnasiums statt, Beginn 20 Uhr, Eintritt ist frei.

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Bremen remembers the Battle of Ohamakari

Das Gedenken an die Opfer der Schlacht von Ohamakari (Waterberg) am 11. August 1904 und des Völkermords an den Ovaherero, Ovambanderu, Nama und Damara von 1904 bis 1908 unter deutscher Kolonialherrschaft findet statt am

11. August 2015, 16 Uhr

Mahnmal für die Opfer des Völkermords in Namibia

Nelson-Mandela-Park

Bremen

Herero Mahnmal

 

 

 

Foto: Jan Zier, taz, 2009

Die Schlacht am Waterberg und der Völkermord 1904-1908

Nach der Schlacht von Ohamakari (Waterberg) am 11. August 1904 befahl der Kommandeur der deutschen Schutztruppe, Generalleutnant Lothar von Trotha, die Liquidierung der Ovaherero und Ovambanderu. Im anschließenden Vernichtungsfeldzug wurden in der wasserlosen Region Omaheke rund 65 000 Menschen – Männer, Frauen und Kinder – getötet. Fast das gesamte Vieh der beiden Völker kam ebenfalls um. Nach der Eliminierung der Ovaherero und Ovambanderu forderten deutsche Siedler im damaligen Südwestafrika auch die Vernichtung der Nama, die sich ab Oktober 1904 erhoben. Die Kolonialtruppe setzte die Strategie der verbrannten Erde fort, der nun auch über 10 000 Nama und Damara zum Opfer fielen. Unzählige weitere Menschen starben in den Folgejahren an den mörderischen Lebensbedingungen in kolonialen Internierungslagern sowie an den Folgen der Zwangsarbeit.

In Erinnerung an diese Geschehnisse und zum Gedenken an die Opfer wollen wir am Mahnmal im Nelson-Mandela-Park in Bremen (vormals Gustav-Deetjen-Grünanlage) Blumen niederlegen und rufen zur Mitveranstaltung auf.

Veranstalterleiste


Lord of the Euros or Gollum?

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