Gegen JEDEN Antisemitismus!

Das Junge Forum der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Berlin und Brandenburg, das @mffb_berlin und die @jsud_official rufen gemeinsam zur Kundgebung auf:

Gegen JEDEN Antisemitismus!
🗓Sonntag, 15. Mai 2022 | 16.30 Uhr Potsdamer Platz, Berlin

Wir erleben derzeit beunruhigende Ereignisse in Berlin, Deutschland und der ganzen Welt: die verschiedenen, hĂ€sslichen Gesichter des Antisemitismus. Wir werden Zeugen des Antisemitismus in der Rechten, der Linken, unter religiösen ExtremistInnen, sowie im bĂŒrgerlichen Mainstream. Auf Berliner Straßen findet aktuell eine Reihe antisemitischer und gewalttĂ€tiger Demonstrationen statt. Dort wird offen zur Gewalt gegen JĂŒdinnen und Juden im Namen des Dschihad aufgerufen. Dazu gesellen sich Gruppen, welche die Intifada glorifizieren und mörderischen Terrorismus als vermeintlichen Freiheitskampf und “Dekolonialisierung” rechtfertigen. Eine ernstzunehmende Auseinandersetzung der Veranstalter mit Antisemitismus und Gewalt in den eigenen Reihen ist nicht erkennbar.
Wir sind es leid, zu diesen VorfĂ€llen zu schweigen. Wir sind es leid, dass JĂŒdinnen und Juden in Berlin Angst haben. Wir sind es leid, die DĂ€monisierung und Delegitimierung Israels mit anzusehen. Wir haben es satt, in Debatten ĂŒbergangen zu werden und eine unzureichende Darstellung von Antisemitismus als ein “Problem der Anderen” zu erleben.
Antisemitismus existiert in allen Bereichen der Gesellschaft und muss in dieser Weise verstanden und bekÀmpft werden. Er ist weder patriotisch, noch fortschrittlich, noch heilig. Er ist ein hÀsslicher und gefÀhrlicher Ausdruck des Hasses, in all seinen Formen.
Wir rufen daher dazu auf, mit uns gemeinsam am 15. Mai 2022 um 16.30 Uhr am Potsdamer Platz ein starkes Zeichen zu setzen: Gegen JEDEN Antisemitismus!

We are currently witnessing disturbing events in Berlin, Germany and around the world: the various, ugly faces of antisemitism.
We witness antisemitism among the right-winged, left-winged, religious extremists as well as in mainstream society. A series of antisemitic and violent demonstrations are currently taking place on the streets of Berlin, where violence against Jews in the name of Jihad is often encouraged. We also see political groups glorify the intifada, justifying murderous terrorism against Jews as an alleged “freedom fight” and a form of “decolonization”.
There is no evidence that the organizers of these demonstrations are seriously concerned with antisemitism and violence within their own ranks.
We are tired of being silent about these incidents. We are tired of Jews in Berlin fearing their safety. We are tired of the demonization and delegitimization of Israel. We are fed up with being left out in debates and constantly seeing antisemitism presented as “the other side’s problem”.
Antisemitism exists in all sectors of society, and must be understood and fought against as such. It is neither patriotic, progressive nor holy. It is an ugly and dangerous form of hate in all its forms.
Therefore we ask you to join us on 15th of May 2022 at 16:30 at Potsdamer Platz as we send a strong message: No to ALL kinds of antisemitism! 


Anita Augspurgs Friedensrede am 8. MĂ€rz

Hört ihr das Donnergrollen in der Ferne?

Gewitter ist es nicht, dass sich aus dunklen Wolken

die helle Labung fĂŒr die junge Saat ergieße.

Der LĂ€rm bedeutet Tod und Untergang der ganzen Welt.

Ukraine ist nicht weit, zwei Stunden Flug Berlin nach Kiew,

wir dĂŒrfen die Ermahnung nicht missachten!

So steh ich nun vor euch, musst aufstehn aus dem Grabe,

um hier erneut dem Frieden in der Welt das Wort zu reden.

Ihr kennt mich wohl. Zu meiner Lebtag hab ich stets

der Frauen Freiheit und des Friedens Botschaft 

unters Volk gebracht und mich auch nie gescheut,

den MĂ€chtigen Parol zu bieten.

‘s ist Krieg – er geht uns alle an!

Es kann sich niemand davor drĂŒcken.

Und wenn euch nicht der Menschen Leid

im Osten dort zu TrĂ€nen rĂŒhrt,

so denkt zum Wenigsten daran, wie schnell

die grause Wut der Waffen hier sein kann.

Wir feiern heut den internationalen Tag der Frauen.

Die Frage lautet: was ist Frau und was ist Mann?

Die Frage sollte sein: was ist der Mensch?

Denn erst wenn alle Menschen ungeachtet ihrer Art

in Frieden und Respekt zusammen leben können,

erst dann gelingt es uns, von Kriegen frei zu sein.

Birgit Scheibe als Anita Augspurg in dem Monodrama 19 1 1919 – Foto Gabriele Pinscher (2019)

Doch Krieg ist mehr als nur ein Wort, 

das man verschweigen kann,

er ist Gewalt und böse Tat 

und ist durch Taten zu besiegen.

Krieg aber bringt den Tod zu beiden Seiten,

nur Opfer gibt’s, nicht Sieger und Verlierer.

Fast acht Jahrzehnte lebtet ihr im Frieden,

ihr dachtet, Krieg ist nur Erinnerung.

Nicht alle Völker warn wie ihr so glĂŒcklich. 

Sie pochten hilfesuchend oft ans Tor.

Ihr aber könnt so frei sein zu entscheiden,

wer zu euch fliehen darf, wer nicht. 

Es steht kein Denkmal ĂŒber Babyn Jar, schrieb Jewtuschenko,

jetzt wacht ein Denkmal ĂŒbers Massengrab:

die Menora, zerbombt von russischen Raketen.

So höhnen Putins Söldner jenem Tag im Jenner,

an dem die Roten Truppen Auschwitz-Birkenau befreiten.

Wie konnten Russen diesen Tag vergessen?

Arglistig wÀhlt der kriegsbesessene Tyrann

die jungen MÀnner aus den Dörfern aus,

die – kaum belesen und mit wenig Wissen

ĂŒber Politik – sich Patrioten dĂŒnken.

Dem Vaterlande wolln sie Dienst erweisen,

sich opfern fĂŒr den Nachruhm ihres Zaren.

Wie Dichter sind doch Bauern.

Aus grober Krume formen sie die milde Frucht,

die nÀhrt und prÀgt und uns am Leben hÀlt.

O SĂŒnde, eine ganze Gen’ration von Bauernjungen

um maskuliner Gier nach Macht und Reichtum willen

ins sichere Verderb zu fĂŒhren!

Ihr Frauen, stehet auf wie ich!

Gedenket der Geschichte, die uns Pflicht  

zum Handeln heute auferlegt.

Mariupol mahnt uns wie Leningrad:

vor achtzig Jahren starben dort die Menschen,

durch deutsche Truppen abgeschnitten von Versorgung.

Ein gleicher Völkermord geschieht in Kiews SchwesterstÀdten,

die ohne Strom und Wasser, ohne Lebensmittelnachschub

den WĂŒrgegriff des russischen Aggressors 

erleiden mĂŒssen und sich kaum noch wehren können.

Doch mit dem Mute der Verzweiflung

erkÀmpfen die Verteidiger des Todes Aufschub.

Du böser Wicht, im Kreml eingeschlossen, 

in deinen Augen grimmt schon lÀngst der Tod,

und aus der Haut strömt dir der schale Ruch des Todes.

Du hast nicht eine Nacht durchwacht, als deine Kinder weinten,

nicht eine Unze Schnee geschmolzen, ihren Durst zu löschen

oder der alten kranken Mutter Stirne zu benetzen.

Ihr MÀnner, hört das Friedenswort der Frauen!

Setzt alle eure Mittel ein, den Feind zum RĂŒckzug zu bewegen.

Verhindert diesen Genozid an beiden Völkern.

Man kann nicht kÀmpfen, ohne selbst zu leiden.

Es kostet TrĂ€nen, Schweiß und Blut, 

dem Kriege Einhalt zu gebieten.

Nicht nur um Frieden geht es in dem Kampfe.

Es geht auch um die Freiheit, hier wie dort.

Denn allzu oft nimmt sich der Übermut der Herrscher

die Not, dem Angriff auf das Land zu wehren,

zum Vorwand fĂŒr Verringerung der Rechte,

und schon erkĂ€mpfte Anerkennung geht verloren. 

Ihr MÀnner, die vom Krieg nicht lassen können,

die Botschaft, die wir bringen, ist die gleiche:

Die Menschheit, soll sie ĂŒberdauern, muss

ein Ende setzen allem, was zerstört.

Es gibt nur einen Kampf fĂŒr unser aller bess’re Zukunft:

damit die Erd‘ ein Ort bleibt, wo die Menschen leben können.

Vor mehr als hundert Jahren rief ich:

GewĂ€hrt den Frauen Freiheit und 

ihr gebt der Welt den Frieden!

So ruf ich heute in die Welt:

ringt um den Frieden miteinander

und um der Menschen Freiheitsrecht.

[Sehr laut, mit erhobener Faust]

Gebt der Ukraine Freiheit

und der Welt den Frieden!

(F. Thomas Gatter)


Some thoughts on Anne-Frank-Day

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Anne and Settela shared the same fate. Why is one constantly remembered and the other one almost never remembered? Why could one write a diary and the other one could not? Why is there an Anne Frank Day on 12 June and not also a Settela Steinbach Day on 23 December? These would be thoughts that teachers and their students at the 266 Anne Frank Schools could pursue, today, on Anne Frank Day…

The well-known photo of Anne Frank was borrowed from the website of the Anne Frank House in Berlin. The picture of Settela is from the film “Departure of the Deportation Train May 19, 1944” in the Dutch Camp Westerbork, filmed by Rudolf Breslauer. Shortly afterwards, 20 km north of Westerbork, in the Dutch town of Assen, some wagons of the Belgian transport XXV (25) from the Kazerne Dossin camp at Mechelen are attached, then the train travels on further east, towards Auschwitz, with Jews and Dutch Sinti, among them Settela Steinbach. From: Westerbork Filmmontage Rolle 1 (RVD cat.nr. 02-1167-01) courtesy of Nederlands Instituut voor Beeld en Geluid | OpenImages. BUM20200415_31 19440519. Deportation Train (20200414 v20200415) Michel van der Burg | Settela.com

(Link to a video of Rudolf Breslauer’s film strip: https://youtu.be/uZSsTegI8y4)


Berlin monument to the Sinti and Roma of Europe murdered by the Nazis is endangered

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Denkmal fĂŒr die im Nationalsozialismus ermordeten Sinti und Roma Europas

© Rolf Krahl / CC BY 4.0 (via Wikimedia Commons)“

Deutsche Bahn (German Rail) plans to partially block or even relocate the “Memorial to the Sinti and Roma Victims of  National Socialism” in  Berlin’s  Tiergarten Park. According to the current plans of Deutsche Bahn AG, “one of the most important future projects of the Berlin railway network” (quote from German Rail statement) is to be built here near the Reichstag building: a new City-S-Bahn line as an additional north-south link for the main station. Not only Sinti and Roma, but also German Jews and other groups to whom the memory of Shoa and Porrajmos is important will resist.

On the web portal http://www.change.org, a petition is currently running as the first sign of a hopefully broadly supported protest against the railway plans that jeopardize the hard-won memorial inaugurated in 2012 (https://www.change.org/p/deutsche-bahn-ag-das-mahnmal-der-ermordeten-sinti-roma-bleibt) . The managers of Deutsche Bahn seem to have a short memory. When configuring the S-Bahn line, which is to divide after undercrossing the Spree river in order to bypass the Reichstag on the right and left, they simply overlooked the memorial on the south side of the Reichstag building. If their plans go through, the western S-Bahn line will run exactly across the location of the memorial. As one hears from discussions of the Memorial Foundation and the Central Council of German Sinti and Roma with German Rail representatives, the latter were very surprised that someone might be against simply dismantling the memorial and moving it elsewhere. They remembered even less the fact that the German railways benefited quite well from the deportations of the Sinti, Roma, Jews and other victims’ groups to the Nazi extermination camps. And that this might give rise to a historical responsibility for the railways today. For comparison only, the Dutch railway company has long since agreed to make reparations for complicity in Nazi deportations from the Netherlands.

The threat to the monument, which is an important place of remembrance for many victims’ relatives, cannot be treated as just a matter for the Gypsies. It concerns all those who care about the German culture of remembrance and the fight against forgetting as well as against the resurgent right-wing radicalism.


Despite Corona we remember: 75 years ago today, Buchenwald and Mittelbau-Dora were liberated.

On April 11, 1945, the Buchenwald concentration camp and the Mittelbau-Dora forced labor camp were liberated by prisoners and U.S. soldiers. Nearly 80 000 people had been murdered in these two Nazi death facilities  by means of torture, forced starvation and pseudo-medical experiments. Soviet prisoners of war were shot. The concentration camp was located in the immediate vicinity of the “Dichter- und Denkerstadt” Weimar. Buchenwald remains a symbol of the Nazi reign of terror brought forth by the nation of Goethe and Schiller. But Buchenwald is also remembered for the prisoners’ resistance, both secret and open, against the SS.

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11 April 1945, armed prisoners arresting SS men in the vicinity of the liberated camp. (Buchenwald and Mittelbau-Dora Memorials Foundation)


Exhibition at Nienburg, North Germany, City Hall on 26 January: The Yellow Star

Der gelbe Stern


Remember the liberation of Auschwitz

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Remembrance at Nienburg, North Germany

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CNN-Umfrage bestĂ€tigt Besorgnis ĂŒber Antisemitismus in Europa

Eine vom amerikanischen Sender CNN in Auftrag gegebene Untersuchung in 7 LĂ€ndern gibt Aufschluss ĂŒber die Verbreitung von Antisemitismus in Europa, mit erschreckenden Ergebnissen (September 2018, abgerufen von http://www.comresglobal.com/polls/cnn-anti-semitism-in-europe-poll-2018/). Demnach ist mehr als ein Viertel der Befragten der Meinung, dass Juden zu viel Einfluss haben, insbesondere in der Wirtschaft und Finanzwelt. Ebenfalls fast 25 % halten einen jĂŒdischen Einfluss im Falle von Krisen und militĂ€rischen Auseinandersetzungen weltweit fĂŒr entscheidend. Jeder fĂŒnfte Befragte ist der Meinung, der Einfluss von Juden auf die Medien und auf die Politik sei zu stark.

Von insgesamt 7 092 erwachsenen Befragten in Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Österreich, Polen, Ungarn und Schweden halten 18 % die Juden fĂŒr selbst schuld an ihrem schlechten Ruf: der Antisemitismus in ihren LĂ€ndern sei eine Reaktion auf ihr alltĂ€gliches Verhalten. FĂŒr 28 % ist der starke Antisemitismus in ihren LĂ€ndern eine Reaktion auf die Politik Israels. Da daraus zu folgern ist, dass der heutige Antisemitismus in den LĂ€ndern der Umfrage weitgehend von der Erfahrung des Holocaust abgekoppelt wird (den Staat Israel gibt es bekanntlich erst seit 1948), kann es kaum ĂŒberraschen, dass 34 % der Befragten angeben, sie wĂŒssten wenig oder gar nichts ĂŒber den Holocaust. In Frankreich sind es sogar ein FĂŒnftel, die zu Protokoll geben, noch nie vom Holocaust gehört zu haben. Andererseits vertritt ein Drittel der Befragten die Ansicht, Israel nutze die Shoah, um seine Politik zu legitimieren. Da kann es wenig beruhigen, dass 54 % Israel als jĂŒdischem Staat dennoch ein Existenzrecht einrĂ€umen.

 

Dem mangelnden Wissensstand der EuropĂ€er ĂŒber die Verfolgung und Vernichtung der europĂ€ischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland entsprechen die Vorstellungen, die ĂŒber die Bevölkerungszahl der Juden in der Welt verbreitet sind. Jeder siebte Proband Ă€ußert die Meinung, mehr als 20 % der Weltbevölkerung seien Juden. In Wirklichkeit sind es nach SchĂ€tzungen von Demografen maximal 0,3 %. Fast die HĂ€lfte der Befragten glaubten, in ihrem jeweiligen Heimatland lĂ€ge der jĂŒdische Anteil zwischen 3 und 10 %. In Wirklichkeit haben alle LĂ€nder der Welt außer Israel jĂŒdische Bevölkerungsanteile unter 2 %.

 

1939 bekannten sich weltweit 16,6 Millionen Menschen zum Judentum, etwa 9, 5 Millionen davon lebten in Europa. 1945 hatten Weltkrieg und Holocaust die jĂŒdische Bevölkerung Europas auf 3,8 Millionen dezimiert. 1960 waren es noch 3,2 Millionen, 1991 2 Millionen (Sergio della Pergola, UniversitĂ€t Jerusalem). 2010 lebten nach Angaben des amerikanischen Pew Research Center nur noch ca. 1,5 Million Juden in Europa, mit weiter sinkender Tendenz. Das wĂ€re bei rund 800 Millionen EuropĂ€ern ein Bevölkerungsanteil von etwa 0,175 %.

 

Die Ergebnisse der CNN-Studie wirken wie ein aufschlussreiches Echo auf die Umfrage der Agentur der EU fĂŒr Grundrechte aus dem Jahr 2013, in der 5 800 Juden ĂŒber 16 Jahren in denjenigen europĂ€ischen LĂ€ndern befragt wurden, die zusammengenommen 90 % der europĂ€ischen Juden beheimaten und zu denen auch die jetzt beteiligten LĂ€nder gehören. Schon damals sahen 66 % der Juden selbst im Antisemitismus ein großes Problem ihrer Lebenswirklichkeit. 76 % befanden, dass der Antisemitismus in Europa anwachse. Fast 40 Prozent der europĂ€ischen Juden gaben an, dass sie immer oder hĂ€ufig fĂŒrchteten, sich offen als jĂŒdisch zu erkennen zu geben, darunter 60 % in Schweden, 51 % in Frankreich und 45 % in Belgien. In Deutschland waren 2013 die Juden sogar der Meinung, das Problem des Antisemitismus sei grĂ¶ĂŸer als Arbeitslosigkeit und Wirtschaftsentwicklung. Von den deutschen Juden berichteten 2013 ĂŒberdurchschnittlich viele ĂŒber antisemitische Beleidigungen oder BelĂ€stigungen im davor liegenden Jahr; in allen LĂ€ndern zusammen waren das auch schon 21 %. 25 % der Befragten mieden jĂŒdische Veranstaltungen einschließlich der Gottesdienste, weil sie sich dort bzw. auf dem Weg dorthin nicht sicher fĂŒhlten. 2 % der Befragten seien im Zeitraum 2012-2013 Opfer gewaltsamer Angriffe gewesen.

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Foto: Olevy [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)%5D, from Wikimedia Commons, 2014

Das schon erwĂ€hnte Pew Research Center schĂ€tzte 2012, dass Juden weltweit, gemessen an ihrer Bevölkerungszahl, das höchste Niveau an grenzĂŒberschreitender Migration erreichten. Dies dĂŒrfte dann wohl vor allem auf den zu beobachtenden Exodus aus Europa zurĂŒckzufĂŒhren sein. Allein 2,7 Millionen europĂ€ischer Juden waren bis 2012 nach Israel ausgewandert, 370 000 in die USA, 140 000 nach Kanada. Die deutschen Jubelrufe ĂŒber junge Israelis, die sich fĂŒr Berlin als Wohnort entscheiden, werden angesichts solcher Zahlen wohl etwas zu relativieren sein.


100 Jahre Frauenwahlrecht 19. Januar 1919 – 19. Januar 2019

http://Anita-Augspurg-Theater.de


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