Monthly Archives: January 2012

Forum des Gedenkens in Nienburg

Wieder mit großer Beteiligung von Schülerinnen und Schülern fand am 4. Februar das Forum des Gedenkens statt, zu dem der Arbeitskreis Gedenken in den Nienburger Ratssaal eingeladen hatte. Vor dem eigentlichen Forum wurde im Vestibül des Rathauses die Ausstellung Contra Rechtsextremismus eröffnet. Schülerinnen und Schüler der BBS Marienhain in Vechta hatten sie in Zusammenarbeit mit dem Verein „Contra e.V.“ erstellt. „Mit seiner menschenverachtenden Ideologie setzt insbesondere der Rechtsextremismus auch heute noch auf die Überlegenheit der Stärkeren und spricht über Menschen aus anderen Kulturkreisen abwertend und diskriminierend“, kritisieren die Jugendlichen. Sie wollen nach eigener Aussage ihre Standpunkte im Sinne christlicher Nächstenliebe und als Träger von Menschenwürde dagegensetzen, aber auch zur Aufklärung beitragen.

Im anschließenden Forum berichteten Jugendliche aus Projekten und von Gedenkstättenbesuchen. Das Forum stand unter dem Motto Jugend gestaltet Erinnerung. Der Arbeitskreis „Sinti fahren nach Auschwitz“ der Nordertorschule Nienburg bot eine szenische Darstellung der dabei gemachten Erfahrungen. Die Jugendlichen setzten Steine der Erinnerung und interpretierten sie als Metaphern der Auseinandersetzung mit der Vergangenheit ebenso wie Bausteine für die Zukunft.  Schülerinnen und Schüler des Hoyaer Johann-Beckmann-Gymnasiums berichteten über ihre Fahrt nach Bergen-Belsen und die eingehende Auswertung, mit dem sie das Projekt anschließend in der Schule bekannt machten. Die AG für den Frieden von der Kooperativen Gesamtschule Rastede schloss sich mit einem „Denkanstoß“ an, bei dem Auschwitz als prägendes Erlebnis junger Menschen für eine humanistische und politische Sicht ihrer Rolle im Leben verdeutlicht wurde.

Einen ganz anderen Beitrag leisteten Mitglieder der Ruderriege der Albert-Schweitzer-Schule Nienburg, die über ihre Motivation und die Vorbereitung und Durchführung eines besonderen Erinnerungsprojektes erzählten. Im November 2011 tauften die Mädchen und Jungen einen neuen Doppelvierer nach Hermann Abraham, einem jüdischen Schüler des Gymnasiums. Hermann Abraham wurde im Gründungsjahr der Riege erster „Ruderbaas“. Als Einundzwanzigjähriger fiel er im Ersten Weltkrieg in Frankreich.

Den Abschluss bildete ein Bericht aus Adendorf in der Lüneburger Heide, wo Schülerinnen und Schüler der Schule am Katzenberg das Schicksal von Wolfgang Helmut Mirusch erforschten. Der junge Sinto war 1943 im Alter von acht Jahren nach Auschwitz deportiert und dort ermordet worden.

Die Ausstellung “contra Rechtsextremismus” wird im Rathausvestibül noch bis Ende Februar zu den Öffnungszeiten des Rathauses zugänglich sein.


Faltblatt zum Gedenken am 27. Januar

Faltblatt zum Gedenken am 27. Januar 2012 nach 23.


Einmal haben sie sich gewehrt

Am 15. Mai 1944 beschloss die Lagerleitung in Auschwitz-Birkenau, das “Zigeunerlager” aufzulösen und alle Insassen umzubringen, um Platz für aus Ungarn verschleppte Juden zu schaffen. Der Führer des “Zigeunerlagers”, SS-Mann Bonigut, war gegen die Entscheidung gewesen und warnte einige Blockälteste, damit sie sich nicht lebend auslieferten. Am 16. Mai wurde “Blocksperre” angeordnet. Niemand durfte die Baracken verlassen. Der heute 77jährige Hugo Höllenreiner erinnert sich: “Es hat geheißen, das ganze Lager wird vergast. Wir waren hinten, von uns aus gab es noch drei Baracken. Das waren Zugangsblöcke für die Neuankömmlinge, wo ihnen die Nummern auf den Arm tätowiert wurden, bevor sie in andere Blöcke kamen. Die drei Blöcke waren voll mit ungarischen Roma. In der Nacht kamen die Lastwagen rein, haben umgedreht, die Menschen aufgeladen. Die wussten ja nicht… die haben sich ohne weiteres aufladen lassen. Dann sind die Lastwagen einer nach dem anderen rausgefahren, zum Krematorium, da sind die Leute vergast worden. Ein Block war leer, der nächste, der nächste, jetzt ist der Lastwagen bei uns vorgefahren, gebremst, stehengeblieben. Am Eingang ganz oben war unser Schlaflager. Mama hat uns alle festgehalten: ›Bleibt alle hier, bleibt alle hier.‹ Ich habe oben gebibbert, wir haben ja gewusst. Ich habe von der Buchse runtergeschaut und Papa stand unten, gerade, mit dem Pickel in den Händen, und einer seiner Brüder mit einem Schaufelstiel, einer links, einer rechts. Dann kam noch ein kleinerer Mann dazu. Draußen gingen sie auf das Tor zu, bestimmt sieben, acht Mann. Der Papa hat einen Schrei losgelassen. Die ganze Baracke hat gezittert, so hat er geschrieen: ›Wir kommen nicht raus! Kommt ihr rein! Wir warten hier! Wenn ihr was wollt, müsst ihr reinkommen!‹ Die blieben stehen, es war still. Nach einer Weile kam ein Motorrad angefahren, die unterhielten sich draußen. Dann sind sie weggefahren, der Lastwagen ist weitergefahren. Wir haben alle aufgeatmet. Die anderen sechs Brüder von Papa waren in anderen Blöcken. Jeder in seinem Block hat sich mit einem Werkzeug in der Hand vorn hingestellt und gewartet, bis einer kommt. Sie haben es sich später erzählt. Onkel Konrad muss auch so geschrieen haben: ›So leicht machen wir es euch nicht! Kommt nur rein!‹ Wir haben Freudensprünge gemacht. Da bin ich heute noch stolz drauf, das hat es selten gegeben, dass sich die Leute gewehrt haben. Die Sinti wollten sich noch einmal wehren. Wenn die SS aufgemacht hätte, hätte sie höchstens reinschießen können. Aber von ihnen wären auch ein paar umgebracht worden. Wir haben gewusst, vielleicht machen sie was Neues, aber so leicht nicht. Weil sie merken, die Sinti kämpfen und von ihnen gehen auch ein paar drauf.”

Hugo Höllenreiner überlebte nicht nur Auschwitz-Birkenau, sondern auch noch Ravensbrück, Mauthausen und schließlich das Hungerlager Bergen-Belsen. Am 10. Februar 2012 um 20 Uhr im Gemeindesaal von Landesbergen berichtet er über sein Leben als Sinti in Deutschland.

 


Die letzte Kolonie

Die Westsahara ist die letzte Kolonie Afrikas. Der endgültige Status der zweigeteilten Westsahara ist bis heute ungeklärt, da eine Einigung zwischen den Konfliktparteien bisher nicht erzielt werden konnte und das Referendum mehrfach aufgeschoben wurde. Marokko lehnt mittlerweile den Plan zur Durchführung eines Referendums als gescheitert ab und bietet die Autonomie des Gebietes unter marokkanischer Souveränität als Lösung an. Sowohl die UNO als auch die Vertreter der DARS halten dagegen am Referendumsplan fest. (Text aus Wikipedia, abgerufen am 5. 1. 2012)


Ansprache zur Kranzniederlegung an der Erinnerungstafel für die Jüdische Gemeinde Nienburg

 

Freitag, 27. Januar 2012, 19 Uhr

Wir sind zusammengekommen zur alljährlichen Erinnerung an den Holocaust und die Befreiung von Auschwitz. Ich setze einen Dank an den Anfang meiner Worte. Dank an den Rat der Stadt Nienburg für seinen einstimmigen Beschluss, das dauerhafte Gedenken an die Nienburger Opfer der NS-Verfolgung zu unterstützen. Nicht nur mit dem Vorhaben, einzelne Stolpersteine zu setzen, sondern auch mit der Namensnennung aller Opfer an zentraler Stelle und der Dokumentation der Schicksale in einem offenen Archiv. Dank auch an Bürgermeister Henning Onkes für seine verlässliche Unterstützung unserer Arbeit.

Die Erinnerung kann schmerzen. Sie ist kein wohlfeiler Weg, sich von historischer Schuld zu entlasten. Sie ist schwer, ebenso schwer wie die nicht enden wollende Trauerarbeit der Nachkommen der Opfer von Porrajmos und Shoa. Und wir können nicht auf sie verzichten. Nicht nur den Opfern schulden wir es. Wir schulden es ebenso ihren Angehörigen und Nachkommen. Aber die Erinnerung ist auch für unsere Gesellschaft selbst unverzichtbar. Die demokratische Zukunft unseres Gemeinwesens hängt von seiner Fähigkeit ab, sich der bedrückenden Wahrheit der Untaten von damals zu stellen und sie zu integrieren.

Dieser Prozess würde den Deutschen leichter fallen, wenn sie in unbeirrbarer Beharrlichkeit und tief verankerter Überzeugung der Demokratie verpflichtet wären. Leider ist das nicht so. Ein kleiner politischer Windstoß genügt, eine wirtschaftliche Krise, ein wenig gesellschaftliche Unordnung, und schon hört man den Ruf nach dem Einen, der alles richtet. Tag für Tag konfrontieren uns in diesem Land aufs Neue Nationalismus, Rassismus und Menschenverachtung. Tag für Tag ist politische Wachsamkeit gefordert, um den damit verbundenen Gefahren zu begegnen.

Aufklärung über den Holocaust bleibt deshalb Pflicht. Wir wissen nicht, ob wir damit eine Wiederholung jener grauenhaften Ereignisse verhindern können. Doch es ist das einzige Mittel, die Widerstandsfähigkeit gegen den Rechtsextremismus zu stärken. Was hoffen lässt, ist das Engagement vieler junger Menschen. Sie wollen wissen, was geschehen ist. In der nächsten Woche werden einige von ihnen das Forum des Gedenkens hier im Nienburger Rathaus gestalten. Sie wollen nicht nur passiv gedenken, sie wollen etwas tun. Sie erforschen die Hintergründe rechter Gewalt, sie fahren nach Auschwitz und suchen ihre toten Nachbarn, sie recherchieren das Schicksal eines kleinen Sinto, der aus ihrem Viertel, ihrem Ort verschleppt wurde, sie gehen hinaus und putzen Stolpersteine blank. „Wir verneigen uns damit vor denen, die gelitten haben“, sagen sie dabei. Sie haben die Aufgaben des Bewusstmachens, der Vorbeugung, des Verhinderns zu ihren eigenen gemacht. Die Jugendlichen wollen diese Aufgaben mit ihrem Handeln erfüllen, weil die Verbrechen die an Ihresgleichen begangen wurden, sie abstoßen und mit Verachtung für die Täter erfüllen. Aber auch, weil ihr Gerechtigkeitssinn ihnen sagt, dass diese Gesellschaft friedlich und inklusiv sein sollte und nicht hasserfüllt, gewalttätig und ausgrenzend. Sie sind sich dessen übrigens auch dann bewusst, wenn sie sich selbst manchmal des Hasses, der Gewalt und der Ausgrenzung schuldig machen. Und sie wissen auch, dass mit dem Ende des Nationalsozialismus die Gefährdung durch Rechtsradikalismus, Antisemitismus und Herrenmenschentum nicht für immer beseitigt wurden.

Am 27. Januar 1945 wurde Auschwitz befreit. Auschwitz und die gesamte Terrormaschinerie des NS-Staates hätte es nicht gegeben, wenn nicht das deutsche Volk die NSDAP, die am 30. Januar 1933 die Regierungsgewalt übernahm, zur stärksten Fraktion im Reichstag gewählt hätte. Auschwitz ist nicht ohne den 30. Januar 1933 erklärbar. Durch den Wählerwillen der Mehrheit der Deutschen erst kam das System an die Macht, das zwölf Jahre später einen großen Teil Europas in Trümmern gelegt und weltweit über 50 Millionen Tote auf das Gewissen der deutschen Nation geladen hatte. Und dabei war diese Nation nicht willenlos ein paar verbrecherischen Führern ausgeliefert, sondern sie war Mittäterin.

Wir erinnern nicht nur an die 6 Millionen ermordeter Juden. Wir erinnern auch an die verschleppten, sterilisierten und getöteten Sinti und Roma, an die weggenommenen und missbrauchten Kinder, an Zeugen Jehovas, an Behinderte, die der Euthanasie zum Opfer fielen, an verfolgte Homosexuelle und Lesben, an Millionen gefallener Soldaten, an die getöteten Menschen in den Städten, die unter den Bomben zu Asche zerfielen, an gefolterte, vergewaltigte und durch Hunger und Zwangsarbeit ermordete Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeiter, an politische Gefangene.

Deutschland am 27. Januar 2012: Die Beobachtung zunehmender rechtsradikaler Gewalt, von uns schon seit längerer Zeit beklagt, erfuhr mit der Aufdeckung der Mordserie des “Nationalsozialistischen Untergrundes” (NSU) ihre erschreckende Bestätigung. Wer hätte sich am 8. Mai 1945 vorstellen können, dass in Deutschland einmal wieder Parteien und Organisationen auftreten würden, die Judenhass, Euthanasie, Kriegstreiberei und Gewalt gegen Andersdenkende auf ihre Fahnen schreiben und die nationalsozialistischen Verbrechen leugnen, verharmlosen oder gar verherrlichen? Und die ihre Aufmärsche, wie in Bad Nenndorf geschehen, unter dem Deckmantel von Freiheitsrechten einer Verfassung beanspruchen, die gerade sie abschaffen wollen.

67 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz muss die deutsche Öffentlichkeit erfahren, dass wieder Nationalsozialisten in unserem Land gemordet haben. Was ist „Neo“ an diesen Mördern, die über Jahre hinweg agieren konnten, offenbar unbehelligt oder sogar teilweise unterstützt von Ermittlungsbehörden, die für den Schutz der Demokratie da sind. Das diesjährige Gedenken steht unter dem ernüchternden Vorzeichen der Mordserie des „Nationalsozialistischen Untergrundes“, deren Aufdeckung so bestürzend lange gedauert hat.

Heißt das Schweigen der Vielen Zustimmung? Ist Wegschauen gleichbedeutend mit Billigung, während rassistische Verbrechen, antisemitische Parolen, rechte Gewalt auf den Straßen und vor den Diskos den Alltag Deutschlands kennzeichnen? Während Nazi-Aufmärsche mit höchstrichterlichem Persilschein und unter dem Schutz der staatlichen Sicherheitsorgane abgewickelt werden können. Angesichts dieser Fakten entlarvt sich die Ausflucht „Wir haben nichts gewusst“ zu „Wir wollten nichts wissen“. Deshalb erinnern wir.

Das Erinnern, das aus der geschichtlichen Verantwortung erwächst, hat Gegner, auch in dieser Stadt. Seine schlimmsten Feinde sind nicht die Hakenkreuzschmierer, oder die, die nächtlich ihre Axt gegen eine harmlose Gedenktafel schwingen. Es sind die Schlussstrichmenschen, die das Erinnern fürchten muss, die Insolvenzverwalter der historischen Schuld, diejenigen, denen die Erinnerung lästig ist. Und auch diejenigen, die das Klirren der Fensterscheiben im Nachbarhaus nicht hören wollen und nicht das Poltern der Stiefel auf der Treppe, das Hämmern an der Tür der Andern, morgens um 5, wenn die Roma-Familie nebenan abgeschoben wird.

Zehn Menschen fielen der Mordserie der rechtsradikalen Gruppe „Nationalsozialistischer Untergrund“ zum Opfer. Was sind schon zehn Menschen gegen 6 Millionen, gegen 50 Millionen gar? Enver Şimşek und Abdurrahim Özüdoğru aus Nürnberg, Süleyman Taşköprü aus Hamburg, Habil Kılıç aus München, Yunus Turgut aus Rostock, Ismail Yaşar aus Nürnberg, Theodoro.  Boulgarides aus München, Mehmet Kubaşık aus Dortmund, Halit Yozgat aus Kassel und Michèle Kiesewetter aus Heilbronn – jeder einzelne dieser Namen ist eine Klage gegen das Land, das diesen Menschen hätte Heimat sein sollen. Gegen dieses Land und seine unverarbeitete Geschichte. Auch dieser zehn Menschen sollten wir heute gedenken. Auch ihr Tod muss uns Verpflichtung sein, die Erinnerung nicht nur auszuhalten, sondern sie als eine der Säulen unserer Demokratie wachzuhalten.


„Gedenken an Opfer der NS-Verbrechen und Kampf gegen Rechtsextremismus gehören zusammen!“

Arbeitskreis Gedenken und Partnerorganisationen begehen Internationalen Holocaust-Gedenktag

Mit einer ganzen Reihe von Veranstaltungen begeht der Nienburger Arbeitskreis Gedenken den Internationalen Holocaust-Gedenktag am 27. Januar. Da sich mehrere dem Gedenkprogramm angeschlossen haben, spricht es in diesem Jahr ein breites Spektrum von Themen an. Es beginnt am 23. Januar um 20 Uhr mit dem Kommunalen Kino, das im Kulturwerk an der Mindener Landstraße den Film Im Himmel unter der Erde von Britta Wauer präsentiert, eine gefühlvolle Dokumentation über den jüdischen Friedhof Berlin-Weißensee. Die Vorstellung steht im Zusammenhang mit einer Exkursion nach Berlin-Weißensee am 18. März dieses Jahres. Da noch wenige Plätze verfügbar sind, sollten sich Interessierte unverzüglich im Kulturwerk melden (Tel. 05021 911666).

Am 27. Januar um 15 Uhr findet wie jedes Jahr eine Andacht auf dem jüdischen Friedhof statt, gestaltet von Superintendent Martin Lechler und Jugendlichen der Kirchengemeinde St. Martin. Um 19 Uhr schließt sich daran eine Gedenkfeier an der Erinnerungstafel für die jüdische Gemeinde Nienburgs am Rathaus an. Bei beiden Veranstaltungen, zu denen Bürgerinnen und Bürger herzlich eingeladen sind, werden die Stadt Nienburg und der Arbeitskreis Gedenken im Namen aller Veranstalter Kränze niederlegen.

Zum diesjährigen Forum des Gedenkens für Jugendliche und pädagogisch Engagierte lädt die Stadt Nienburg am 4. Februar um 09:30 Uhr ins Rathaus ein. Nach der Eröffnung einer Ausstellung im Vestibül berichten im Ratssaal Schülerinnen und Schüler unter dem Motto „Jugend gestaltet Erinnerung“ über ihre Erfahrungen bei Reisen nach Auschwitz und Bergen-Belsen, über Stolpersteinprojekte und Nachforschungen über das Schicksal deportierter jugendlicher Sinti. Zu diesem Veranstaltungsteil werden Jugendliche aus Schulen in Nienburg, Vechta, Hoya, Adendorf (Lüneburger Heide) und von der AG für Frieden Rastede erwartet. Der Arbeitskreis Gedenken zeigt dazu seine Präsentation „Orte des Todes“, bei denen auch Nienburger Tatorte der NS-Verbrechen eine Rolle spielen.

Die Ausstellung im Vestibül trägt den Titel „Contra Rechtsextremismus“ und wurde von Schülerinnen und Schülern der BBS Marienhain erarbeitet. Das Weser-Aller Bündnis Engagiert für Demokratie und Zivilcourage bietet zu der Ausstellung Führungen an (Anmeldung unter 04231-676222 oder info@wabe-info.de).  Ebenfalls im Rathaus veranstaltet das Bündnis die Fortbildung „Kitas, Schulen und Jugendtreffs im Fokus der rechten Szene“. Das Seminar findet am 8. Februar von 10 bis 13 Uhr im Witebsk-Zimmer statt und wendet sich vor allem an Pädagoginnen und Pädagogen. Für diese Veranstaltung erbittet WABE verbindliche Anmeldung unter den genannten Kontaktdaten.

Die Kirchengemeinde Landesbergen beteiligt sich an dem Gedenkprogramm mit einem Auschwitz-Informationsabend mit Hugo Höllenreiner am 10. Februar um 20 Uhr im Gemeindesaal. Gast und Referent an diesem Abend wird der siebenundsiebzigjährige Sinto Hugo Höllenreiner aus Ingolstadt sein, der als Kind nach Auschwitz verschleppt wurde und die Schreckenszeit dort überlebt hat.


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