Monthly Archives: November 2014

Westliche Medien üben subtile Verzerrung der Fakten in Israel

Dass westliche Medien, allen voran Deutschlandfunk und Süddeutsche, die Fakten in Israel zugunsten der islamistischen Hamas und der Fatah verzerren, ist an der Tagesordnung. Beispiele, die diese Beobachtung bestätigen, liefern die Reaktionen auf das jüngste Attentat in der Jerusalemer Synagoge Kehilat Bnei Torah. Vier Menschen, darunter drei amerikanische Staatsbürger, waren bei dem Angriff zweier palästinensischer Terroristen getötet worden, ein weiteres Opfer erlag seinen Verletzungen.

Der Guardian änderte den Titel einer Reuters-Meldung – ursprünglicher Wortlaut: „Palästinenser töten beim Überfall auf Jerusalemer Synagoge vier Menschen“ – zu: „Vier Gläubige bei Angriff auf Jerusalemer Synagoge getötet“. Beide Publikationen erschienen, bevor das fünfte Opfer, ein Polizist der Volksgruppe der Drusen, starb. Auch aus dem Text der Reuters-Meldung entfernte der Guardian jeden Hinweis darauf, dass die Täter Palästinenser waren. Die gleiche Methode, die Täter zu verheimlichen, wendete die New York Times an, deren Schlagzeile lautete: “Vier Menschen im Bereich einer Jerusalemer Synagoge getötet”.

Die kanadische CBC blendete sogar das Attentat aus der Meldung aus und warf Zweifel auf ihren Wahrheitsgehalt. In einer Nachricht dort hieß es: „Jerusalemer Polizei erschießt zwei Personen offenbar nach Synagogenattacke“. Die Formulierung deutet auch an, dass die israelische Polizei gehandelt habe, ohne die Sachlage zu überprüfen. Einen merkwürdigen Lapsus leistete sich die CNN mit ihrer Nachricht „Tödlicher Überfall auf Jerusalemer Moschee“. Solche „Versprecher“ deuten darauf hin, dass Meldungen aus Israel inzwischen automatisch und möglicherweise den Autoren unbewusst bei der Wiedergabe den Filter des palästinensischen Narrativs durchlaufen, argumentiert Eric Rozeman von der amerikanischen Medienwatch-Organisation CAMERA (Committee for Accuracy in Middle East Reporting, zitiert nach Jewish News Service JNS.org).*

Die subtile Verzerrung der Fakten in Israel macht seit einiger Zeit Schule. Als im Oktober ein Palästinenser mit seinem Fahrzeug einen Anschlag auf Fußgänger verübte (und das ist keineswegs ein Einzelfall) und von der Polizei erschossen wurde, meldete Associated Press: „Israelische Polizei erschießt Mann in Ostjerusalem“, ohne jeden Hinweis auf die terroristische Tat, die dem Verhalten der Polizei zugrunde lag. Die fälschliche Lokalisierung der Synagoge in Ostjerusalem vermittelt zudem den Eindruck eines Übergriffes der Sicherheitskräfte im muslimischen Teil Jerusalems. Später änderte AP die Schlagzeile. Weitere Beispiele finden sich in den CAMERA-Schnappschüssen, siehe *http://blog.camera.org/.

Masked Palestinians hold axes and a gun as they celebrate with others an attack on a Jerusalem synagogue, in Rafah in the southern Gaza Strip

 

 

 

Palästinenser feierten den Mord in der Synagoge ausgelassen. Auf dem Poster im Hintergrund die Fotos der Täter, Uday und Rassan Abu Jamal.

Palestinian woman scatters sweets as she celebrates with others an attack on a Jerusalem synagogue, in Rafah in the southern Gaza Strip

 

 


Kölner Roma-Verein für Integrationsarbeit geehrt

Preisverleihung auch an Rom e.V. bei Aydan Özoğuz     Preisverleihung auch an Rom e.V. bei Aydan Özoğuz, 12. November 2014.

 

 

 

 

 

 

Am 12. November nahm Simone Treis, Vorsitzende des Kölner Vereins Rom e.V., die diesjährige Integrationsmedaille der Beauftragten der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Staatsministerin Aydan Özoguz, für den Verein in Empfang. Zur Festveranstaltung im Bundeskanzleramt waren sechs Mitglieder angereist. Der Verein erhielt die Auszeichnung in Anerkennung seiner besonderen Leistungen für die gesellschaftliche Teilhabe der Roma. Das Vereinsprojekt Amaro Kher eröffnet seit Jahren Roma-Flüchtlingskindern Chancen einer geregelten Schulausbildung, die sie sonst nicht hätten. Der Kölner Bundestagsabgeordnete Volker Beck, der den Rom e.V. als Preisträger vorgeschlagen hatte, wies auf die systematische Bildungsbenachteiligung  von Roma-Kindern in vielen Ländern, auch in Deutschland hin. Diese Ausgrenzung werde von Amaro Kher durchbrochen. Die Förderung eröffne den Kindern und ihren Eltern einen anderen Weg als den, den die Mehrheitsgesellschaften immer noch für sie bereithalte, nämlich den ins soziale Abseits. Stattdessen erwerben die Kinder mithilfe von Amaro Kher größere schulische Kompetenz. Sie macht es ihnen und ihren Familien leichter, der sozialen und rassistischen Ausgrenzung entgegenzutreten. So gestärkt, haben die Kinder die Chance, in Regelschulen zu wechseln.

Nicht nur die Roma in Deutschland, sondern auch alle ihnen solidarischen Gadschen freuen sich über diese Auszeichnung. Sie erkennt nicht nur die Arbeit des Vereins an, sondern ist ein Zeichen des Respekts dafür, dass Romafamilien im Projekt Amaro Kher ihre Potentiale sichtbar machen und entwickeln. Die Diskriminierung von Roma, die in den letzten Monaten wieder groteske und gefährliche Züge angenommen hat, pflegt unter anderem das Vorurteil, diese Menschen seien uninteressiert an oder gar unfähig zur Bildung. Bestenfalls werden ihnen folkloristisch-musikalische Fähigkeiten zugestanden. Die Erfahrungen des Rom e.V. verweisen auf eine ganz andere Wirklichkeit. Wenn den Roma der Zugang zur schulischen Ausbildung nicht länger mit der Gewalt der Ressentiments und der sozialen Ausgrenzung versperrt wird, zeigen sich deren umfassende Möglichkeiten, Fertigkeiten und Entwicklungspotentiale genauso wie bei jeder anderen Gruppe. Damit diese eigentlich selbstverständliche Erkenntnis nicht immer wieder neu unter Beweis gestellt werden muss, tritt der Rom e.V. dafür ein, dass im Rahmen der Inklusion an allen Regelschulen auch die besondere Unterstützung von Flüchtlingskindern Programm wird. Im Rahmen eines neuen dezentralen Schulprojekts des Rom e.V. – Amen Ustha – hat das an einigen Schulen im vergangenen August bereits begonnen.


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